“Netzwerk von Cyberkriminellen” verantwortlich für 1.500 schwere Cyberangriffe
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Polizeipräsidium Reutlingen erklärten am Donnerstag, dass “Hive” für “weltweit über 1.500 schwere Cyberangriffe zum Nachteil von Unternehmen” verantwortlich sei. Die Tätergruppe habe sich im Darknet aufgehalten und ihre IT-Struktur ausschließlich der Begehung schwerster Cyberangriffe gewidmet. Die Hacker von “Hive” hatten es vor allem auf Ransomware abgesehen, mit der sie Daten von Unternehmen, Behörden und Institutionen klauten und sie anschließend erpressten. Dabei waren laut Behördenangaben Krankenhäuser, Schulbezirke, Finanzfirmen und wichtige Infrastrukturen in mehr als 80 Ländern betroffen. Insgesamt soll der Schaden, den “Hive” verursacht hat, in die Milliarden gehen.Ermittlungserfolg dank Zusammenarbeit internationaler Behörden
Doch die Ermittlungsbehörden haben nicht aufgegeben und schließlich erfolgreich das Netzwerk von “Hive” zerschlagen. Die Webauftritte der Hackergruppe wurden gesperrt, eine Vielzahl von Servern beschlagnahmt und Daten und Accounts des Netzwerks und seiner Nutzer gesichert. An den Ermittlungen gegen “Hive” waren unter anderem das FBI und der Secret Service in den USA, die Staatsanwaltschaft Stuttgart, das Polizeipräsidium Reutlingen und das Bundeskriminalamt Wiesbaden in Deutschland sowie die Polizeiorganisation Europol beteiligt. Die Auswertung der beschlagnahmten Server und sichergestellten Datenmaterialien dauert noch an. Ebenso werden die Ermittlungen zu den Tatverdächtigen und Verantwortlichen der Gruppierung fortgeführt.Erfolg bei der Verhinderung von Lösegeldzahlungen
Laut dem US-Justizministerium gelang es der Bundespolizei FBI im Juli 2022, in die “Hive”-Netzwerke einzudringen. Dabei wurden die Entschlüsselungscodes der Hacker erbeutet und Opfern von Hackerangriffen zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise konnte ein Schaden in Höhe von etwa 130 Millionen US-Dollar verhindert werden.
Innenminister Thomas Strobl betont die Bedrohung durch Ransomware
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl betonte, dass Ransomware eine ernste Bedrohung für die kritische Infrastruktur, Unternehmen und Privatpersonen darstelle. Die Polizei habe abermals unter Beweis gestellt, dass Straftäter sich auch in der digitalen Welt nicht in Sicherheit wiegen könnten. Das Vorgehen gegen “Hive” sei ein “herausragendes Beispiel für die erfolgreiche internationale Vernetzung und Zusammenarbeit unserer Polizeibehörden, und das weltweit”.
Die Bekämpfung von Cyberkriminalität bleibt eine Herausforderung
Die Zerschlagung von “Hive” ist ein wichtiger Erfolg im Kampf gegen Cyberkriminalität. Doch es bleibt eine Tatsache, dass die Bekämpfung von Cyberkriminalität eine fortlaufende Herausforderung darstellt. Wie die US-Vize- Justizministerin Lisa Monaco betont, handelt es sich bei Cyberkriminalität um eine sich ständig entwickelnde Bedrohung. Deshalb müssen die Ermittlungsbehörden weltweit weiterhin alles daran setzen, um Cyberkriminelle zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.
Fazit
Die Zerschlagung des international agierenden Hackernetzwerks “Hive” ist ein wichtiger Erfolg im Kampf gegen Cyberkriminalität. Die Tätergruppe hatte über Jahre hinweg zahlreiche Unternehmen und öffentliche Institutionen erpresst und dadurch einen Schaden in Milliardenhöhe verursacht. Die Zusammenarbeit internationaler Ermittlungsbehörden war entscheidend für den Erfolg. Doch die Bekämpfung von Cyberkriminalität bleibt eine Herausforderung, da es sich um eine sich ständig entwickelnde Bedrohung handelt.